Karø Goldt

Karø Goldt

Die Filme von Karø Goldt befinden sich an der Grenze zwischen Gegenstand, Objekt und Abstraktion,
Zeitlichkeit. Sie inszenieren einen Bildbegriff, der nicht nur niemals abgeschlossen zu sein scheint, der
den Prozess der Bildkonstruktion und Bildfindung ständig in Angriff nimmt, sondern der das Bild gerade
als eine Form der unabgeschlossenen Beschreibung, Bezeichnung und Selbstreflexivität definiert.
Diese ständige Befragung dieses Bildes selbst, seine Neuorganisation und Neuformierung scheint ein
wesentlicher Teil des Bilduniversums zu sein, das Goldt kontinuierlich erweitert hat.
Im Verlauf der Farbwechsel in den Filmen zeigt sich zunehmend sowohl das dynamische Wechselspiel
der Farbwerte, als auch das räumliche Potential der Farbe. Diese elementare Dimension der Filmfarbe
verbindet Goldt schließlich mit Sound und schließt an das Diskursfeld synästhetischer Wahrnehmung
bzw. einer filmischen Farblichtmusik an. Durch die minutiöse Beobachtung und Verfremdung realer
Gegenstände einerseits, bzw. andererseits durch die Schaffung virtueller Bildwelten, die an Realitäten
erinnern, erreichen Goldts Filme einen Zustand des Dazwischen. Goldts künstlerische Methodik nähert
sich mit den Mitteln der Fotografie und des Films der Frage nach dem Bildhaften und der Zeit an. Die
grafisch bemerkenswerten Videos basieren auf experimentellen und digital manipulierten Fotoabzügen,
die durch Animation zu verstörend schönen, visuellen Kompositionen werden: formal minimalistisch,
sinnlich intensiv. Karø Goldt tritt den Beweis an, dass konsequent durchstrukturierte Abstraktion
fesselnder sein kann, als jeder Thriller.

Karø Goldt, 1967 in Günzburg geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Sie studierte Religionswissenschaften an der FU Berlin bei Prof. Klaus Heinrich und an der Schule für künstlerische Photographie Wien, bei Friedl Kubelka / vom Gröller.
Karø Goldt erhielt verschiedene Stipendien (u.a. Staatsstipendium für Fotografie des Landes Österreich / Projektsipendium für das Video "unilateral" vom bmukk / Projektsipendium "floral" + "bouquet" Berliner Senat / Auslandsstipendium New York des bmukk / Artist In Residence des Medienturm Graz und  Museums Quartier Wien / Auslandsstipendium Cité International des Arts Paris bmukk) und Preise (Special Mention 1st Int. VJ-Contest Diesel Award Bologna / European Architecture Foto Prize, Deutsche Bauzeitung)

Seit 2002 unterrichtete sie an verschiedenen Hochschulen (Hochschule für künstlerische Photographie Wien, Goldsmith College London, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Universität der Künste Berlin, University for Applied Science HS-OWL Lemgo, Akademie für angewandte Photographie Graz)
Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen internationalen Ausstellungen und Festivals gezeigt.

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